Geburt

Abkürzungen:
TRO = Tetra-rezeptives Organ (organische Einheit von Hypothalamus und Hypophyse)
NNR: Nebennierenrinde
NNM: Nebennierenmark

Die Auslösung der Wehen

Oxytocin ist ein Peptidhormon, das auch im Nucleus supraopticus (des hypothalamischen Anteils) des TRO produziert wird. Über den axonalen Transportweg gelangt es in den Hypophysenhinterlappen des TRO. Von dort wird es mit Hilfe noradrenerger nervaler Impulse freigesetzt. Oxytocin führt zur Kontraktion der Uterusmuskulatur, die die Geburt des Kindes ermöglicht (adversiver Hergabevorgang der Mutter).

Die Zysteyl-Aminopeptidase (sie spaltet Disulfid-Brücken) in der Placenta ist in der Lage, Oxytocin in Aminosäuren aufzuspalten, die das Kind für sein Wachstum gebraucht. Über die Wirkung dieser Peptidase ist die Durchblutung der Placenta auch während der Geburt gewährleistet.

Eine vermehrte NNR-Aktivität des Kindes setzt Cortisol frei, was die mütterliche Produktion von Progesteron zu hemmen vermag, während dadurch vermehrt Östrogene bei der Mutter ausgeschüttet werden. Der Effekt besteht in einer "Depolarisation der Uterusmuskulatur" und dadurch "eine dort vermehrte Bildung von Gap junctions und eine Vermehrung der Rezeptoren für Oxytocin und Katecholamine (alpha-Rezeptoren), "also alles Reaktionen, die die Erregbarkeit des Uterus steigern" (Silbernagl S. 268).

Welcher Impuls des Kindes setzt nun die Wehen in Gang?

Eine Wirkung der Heilungstendenz des Kindes, zu verstehen über die Niere: Das Kind nimmt sich den Raum, es bekommt Raum.

Den physiologischen Ort dieser Heilungstendenz siedele ich im Zentrum (Mitte) des Menschen an im Pankreas. Das Pankreas schützt den inneren Lebensraum.

Im Pankreas werden Verdauungsenzyme produziert und Hormone (Insulin, Glucagon), die die gleichmäßige Versorgung mit Glucose gewähren.

Während der Schwangerschaft besteht mit der Mutter eine stille Eintracht des Wachstums und der Reifung des Kindes, in der Phase vor der Geburt führt dies über den vermehrten Zuckerverbrauch des Kindes (Wachstum und Speicherung für die Geburt) zum allmählichen Absinken des Blutzuckerspiegels. Diese Dynamisierung (soterisches System!) bringt die Mutter in Sorge, sie aktiviert ihr NNM und erhöht (noradrenerg) ihre Oxytocinabgabe ins Blut. Die Geburtswehen setzen ein und die Geburt kommt in Gang.

Anmerkung:

Wehen müssen sich nicht als Schmerz äußern.

Eine alte Hebammenweisheit besagt, dass Schwangere, deren Kind zur Geburt ansteht, ohne dass die Wehen einsetzen, hungern sollen oder sich auf einen Spaziergang ums Haus begeben möchten: alternativmedizinische Methode der Unterstützung der Unterzuckerung!

"Am Ende der Schwangerschaft kommt es zu einer Erhöhung der Konzentration des fetalen Cortisols" zum Erhalt der Versorgung des Kindes mit Glukose. "Cortisol induziert die fetale Lungenreifung". "Die Erhöhung der fetalen Cortisolkonzentration bewirkt eine schnellere Metabolisierung von Progesteron...". Es kommt zu einem "relativen Progesteronentzug." Er "fördert vermutlich das kontraktile Potenzial des Myometriums in den letzten Schwangerschaftswochen." Die "zunehmenden Östrogenkonzentrationen in der Amnionflüssigkeit und im mütterlichen Blut" stimulieren "Enzyme in der Dezidua, die Arachidonsäure freisetzen", die "für die Synthese von Prostaglandinen erforderlich ist" (Freimut A. Leinberger, Klinische Endokrinologie für Frauenärzte, 1992, S.82).

"Die Dezidua und die fetalen Membranen enthalten Glyzerophospholipide, Arachidonsäure, Phospholipase - a2 - Aktivität und Prostaglandinsynthetase - Aktivität" (a.a.O., S.83).

"Der fetale Hypophysenlappen" trägt "zum Wehenbeginn und zum Unterhalt der Wehen bei." "Mit Sicherheit kann man annehmen, dass der mütterliche Hypophysenhinterlappen bzw. das dort freigesetzte mütterliche Oxytocin nicht der Auslöser der Wehen ist." "Erst nach Beginn spontaner Wehen setzt offensichtlich auch der mütterliche Hypophysenhinterlappen vermehrt Oxytocin frei und kann dadurch zur Intensivierung der Uteruskontraktion beitragen" (a.a.O., S.83).

Die Geburt

  1. Öffnen des Muttermundes
  2. lösen und Hergabe, Placenta verdrängen
  3. Freude ...

Für eine Frau bedeutet eine Geburt ein regressives Ereignis, das auch asymmetrisch zum Geburtserleben eines Kindes verläuft. Sie erlebt darin ihre eigene Geburt und der Mann, so dabei, ebenfalls.

Das kann als Relation zum Ursprünglichen erlebt und erfühlt werden, so dass darüber eine Wahrnehmung der Korrelation von Identität und Selbstverständnis so wahrgenommen werden kann, dass das Kind als zwar unbekannt, und doch in seiner individuellen Eigenart angenommen werden kann.

causal: Schwangerschaft, situativ: Geburtsvorgang, final: nachgeburtliche Gemeinschaft

 

causal: Richtiger Zeitpunkt

causal      situativ: biologischer Akt

           final: Schwangerschaft (Ausreifung)

 

           causal: öffnen/lösen

situativ     situativ: WPb des Kindes und WPa der Mutter und Progression des Kindes und Regression der Mutter und Sinn

           final: geboren sein/gebären haben

 

           causal: 1. Atmen des Kindes, Placentahergabe

final       situativ: annehmender Mann

           final: Freude der Mutter, des Vaters usw.