Kopfschmerzen

Zur Logik der Kopfschmerzen
(aus: Siebel, W. A.: Noosomatik, Band V, 2. Aufl. S. 397 ff., ISBN 3-89379-067-5)

Kopfschmerzen (KS) lassen sich unterscheiden im Hinblick auf:

  1. ihre Art und
  2. ihre Lokalität

zu 1: An Arten unterscheiden wir:

a) krampfartige

b) stichartige

c) bohrende

d) pulsierende

e) drückende

a) Krampfartige KS sind Folgen kurzzeitiger Ent-hemmungen von regionalen Gehirnarealen, die ihre Potenziale synchron entladen. Die normale Begrenzung ihrer Aktivitäten ist aufgehoben ("Entsorgung").

Der Krampf wandelt Sorge in Angst um unter Beteiligung der Formatio reticularis, das Cerebellum und vitaler Hirnstammaktivitäten. Die logische Folge ist bei naiver Umgebung der Erfolg, dass man selber von der Sorge durch die Weitergabe an andere befreit ist und diese gehalten sind, den "Kranken" zu versorgen.

Rezeptur: Man stelle den Patienten ruhig, möglichst bequem, gebe ihm ärztlicherseits verordnete Medikamente und erfülle ihm jeden Wunsch!

b) Stichartige KS erlangen als Pathologicum so die Aufmerksamkeit, dass die zwischen den Stichen möglichen sinnvollen Erfahrungen hormonell überlagert werden. Wir sprechen von einem "n. O." ("noogener Orgasmus"), wobei die normalerweise üblichen Hormone ersetzt werden: Testosteron durch Serotonin und Östrogen durch Histamin.

Der Mensch agiert darin den noogenen Lust-/Unlust-Schalter seitenverkehrt, ohne dass ihm die Fähigkeit bewusst wird, die in diesem Zusammenhang durch Erziehung verbotene "Lust am Leben" zur Verfügung zu haben.

Rezeptur: Der Patient berge den Kopfteil, an dem die Stiche zentral bemerkbar sind, in seine rechte bzw. linke Hand, stütze sich mit dem dazugehörigen Ellenbogen auf den Tisch, während die andere Hand ein Buch zum Lesen offenhält, aus der Gattung "heitere Unterhaltung".

c) Bohrende KS deuten auf Überanstrengung bei vergeblicher Suche nach einer Ausweichmöglichkeit gegenüber einer selbst dem Patienten einsichtigen, jedoch unerwünschten Lösung eines Problems. Physiologisch handelt es sich um eine über das extrapyramidale (unwillkürlich-motorische) System umgeleitete nervale Energie, die während der Rückmeldung im Kopf das Pulvinar (Polster am Seh-Hügel des Thalamus) mit falschen Informationen versorgt: Der Patient will nicht sehen, wo er sich wirklich befindet.

Rezeptur: Falls die üblichen Hausmittel nicht helfen und der Schmerz bleibt, ist unbedingt eine medizinische Differenzialdiagnostik notwendig.

d) Beim pulsierenden KS hält man eine Herzensangelegenheit "im Kopf nicht aus" (volkstümlich: "Jemand geht einem auf den Wecker"). Durch eine vermehrte Ausschüttung von Cholezystokinin und die dadurch stimulierte Kontraktion der Gallenblase kommt es zu einer dynamischen parasympathischen Aktivität mit der Folge einer Hyperazidität und dadurch zum Katabolismus mit nachfolgender Spastik der zerebralen Gefäße. Der Mensch verwirft harmonische Möglichkeiten zu Gunsten einer durch Projektion hervorgerufenen Distanzierung von einem anderen Menschen.

Rezeptur: Bei wiederholt auftretender Symptomatik ist eine medizinische Diagnostik erforderlich.

e) Drückende KS fordern geradezu die Begrenzung der eigenen Handlungsfähigkeit heraus (volkstümlich: "Das Leben ist schwer"). Eine depressive Stimmungslage führt zu dem Phänomen des "Sich-Beschwerens" in mehrfacher Hinsicht mit Hilfe einer Vagus-Aktivität, die die Formatio reticularis begrenzt.

Rezeptur: Den Spaß mache sich der Patient selber, das herauszufinden.

zu 2.: Anhand der Lokalisation unterscheiden wir folgende Kopfschmerzen:

a) frontale

b) diffuse

c) Nacken-KS

d) Halbseiten-KS (rechts; links)

e) zentrale

a) Bei frontalen KS befindet sich der Mensch in einer Situation, in der dem Wagnis der lustvollen Hingabe an einen erwünschten, bislang jedoch unbekannten (d.h. unterbewusst mit elterlichem Verbot belegten) Relationsinhalt nichts mehr im Wege steht, mit der Folge der drohenden Freude über eine neue Erfahrung. Er hat die Möglichkeit, diese zu verweigern, den unterbewussten, in Frontalhirn (FH) gespeicherten Inhalten Raum zu gewähren, so dass sie sich peinvoll aufblähen und per effectum die wahrgenommene neue Möglichkeit verdrängen, als sei sie nie da gewesen. Statt an ihr delektiert sich der Mensch an qualvoller, selbstbezogener zirkulierender Borniertheit, die "dickschädelig" vehement wider allen Augenschein vorgetragen wird (im Volksmund sehr richtig "ein Brett vor dem Kopf" genannt.

Anmerkung:

Die bewusste Zuführung von klarer gedanklicher Energie dessen, was eben noch gewünscht war, an die Area 7, führt unversehens zur Lösung von hypertrophierten Verbotsinhalten, das FH schwillt ab, der Schmerz verabschiedet sich.

b) Beim diffusen KS verschließt sich der Mensch in traurig verstimmter Art gegenüber seiner eigenen Gefühligkeit (volkstümlich: "Es ist eben alles doch noch nicht das Wahre") und zieht sich unter Kappung der irdischen Verbindungen zu nicht negierenden Elementen in sein dann mancherorten schmerzendes Oberstübchen der eigenen Vorstellungswelt zurück, durchaus zum eigenen Be-Dauern, und harret derer, die ihn in dieser misslichen Lage verstehen (volkstümlich: "Jaja, die Welt ist so schlecht") und so seinem schweren Los, diesen lastenden, dumpf leuchtenden Kopfschmuck tragen zu müssen, angemessen Rechnung zu tragen, indem sie diesen schonend polieren, damit er in vollem Glanz der (Schein-)Heiligkeit erstrahle.

Anmerkung:

Falls den Patienten wider Erwarten doch ein Anflug von Humor ereilen sollte, hat er den Abstieg in menschliche Gefilde bereits angetreten und läuft ernstlich Gefahr, seines Kopfschmuckes sowie der Schmerzen ver-lustig zu gehen.

c) Der durch Nacken-KS geplagte Mensch er-wartet voll angespannter, unruhevoller Sorge ob der Dinge, die da kommen werden, (in versierter Kompetenz, in die Zukunft schauen zu können, nach dem Motto: "Das war schon immer so!") die Nackenschläge, die ihn schon immer in entsprechenden Situationen ereilt haben ("es gibt eben keine Gerechtigkeit!"). Wenn sie jedoch (schmerzlicherweise) ausbleiben, bringt er sie sich mittels Nackenschmerz als Verkrampfungsfolge bei, womit er sich und den anderen seine futurologische Gabe bewiesen hat ("wusste ich doch gleich, dass das nicht gut gehen kann!").

Anmerkung:

Durch konsequenten Blick auf das, was j e t z t ist, in der zur Freude befreienden Einsicht, dass er in der Tat nicht in die Zukunft schauen muss, soll und kann, und dass es richtig ist, dass es ihn gibt, kann sich der Mensch dieser Sorge entheben, und zu alledem noch bemerken, dass sogar der gegenwärtige Augenblick wider alle bisherige Vermutung gar keine Plage ist.

d) Halbseiten-KS rechts entsteht durch Verhinderung einer Sinneserfahrung mit Hilfe der Schuldfrage, die zu Ungunsten des Patienten von ihm entschieden ist: die unbewusste Angst vor den Folgen verwechselt ein Gegenüber mit dem sE und behindert das Vermögen, sich selbst Frucht sein zu können. Der KS wird zum fatalistischen Rückzug aus der Wirklichkeit und zur Blockade der Gefühligkeit. Der Patient bringt sich in Not durch Deutung seiner VA als persönliche Schuld. Physiologisch geht dieser KS mit einer Blockierung des Corpus mamillare einher und einer erhöhten Aktivität im Nucleus ruber (dieser rote Kern in der Mittelhirnhaube ist zuständig für die "Eleganz" der Bewegungen) und führt zu einem erhöhten Verbrauch von Eisen ("asüKl").

Anmerkung:

Die Unterscheidung zwischen der Realität draußen und der zusätzlichen Hinzufügung frühkindlicher Erfahrungen lässt die Not fragwürdig erscheinen und den Patienten erkennen, das Vermögen bereits erlangt zu haben, eigene Erfahrungen machen zu dürfen.

e) Der Halbseiten-KS links blockiert die weitere gedankliche Verarbeitung einer Erkenntnis, die, von FH unkontrolliert, doch in die Area 7 gelangt ist und bei Umsetzung in die Tat eine Entscheidung gegen eine väterliche Verordnung nach sich ziehen würde. Physiologisch werden präzentrale Hirnareale der Motorik sozusagen nachträglich durch FH-Informationen gegenläufig zu Hirnstamm-Informationen beschossen.

Anmerkung:

Die Enttarnung des Sachverhaltes, dass der Vater des Patienten diesen in seiner Kindheit aus zum unterbewussten System des Vaters gehörenden Motiven übersehen hat und nicht aus mangelnder Bravheit des Patienten, führt zur regenerativen Klarheit, die den in diesem KS enthaltenden Selbsthass aufhebt.

Treten die Halbseiten-KS nur vorne auf, handelt es sich um ein Ausdrucksproblem. Nach dessen Formulierung vermindert sich der KS oder verschwindet ganz.

Treten die Halbseiten-KS nur hinten auf, handelt es sich um ein Problem der Bewusstwerdung der Rezeption (postzentrale Hirnareale der Sensorik). Bei Annahme des Inhaltes vermindert sich der KS oder verschwindet ganz.

f) Der zentrale KS entsteht, wenn jemand wider besseres Wissen eine erkannte Aversion verändern (!) möchte (statt sie zu lassen), um mit ihr Unvereinbares mit persönlichen Ansichten des Inhaltes zu relationieren. Physiologisch ist dieser KS Ausdruck eines Konfliktes zwischen FH, Area 7 und motorischer Rinde.

Anmerkung:

Durch Einsicht in diese private Relativitätstheorie und Anwendung des verbliebenen gesunden Menschenverstandes besteht die Möglichkeit, dass der Patient erkennt, dass er einen Effekt intendiert, der ihn zur Karrikatur seiner selbst macht und verhindert, ein Ja zur eigenen Menschlichkeit zu finden.

Migräne

Migräne ist die Epilepsie derer, die in ihrer Kindheit und Pubertät nicht das "Vergnügen" hatten, Fieberkrämpfe erlebt zu haben. Der Migräniker schwindelt, ohne zu lügen, um gut dazustehen, da seine Migräne Ausdruck der Abwehr einer vom Vater delegierten Sucht ist. Migräne tritt immer dann auf, und nur bei einer Delegationsneurose (DN, s.o.), wenn optische und/oder akustische Signale der Wahrheit einer persönlichen Beziehung mit der Abbildung des Verwundungs(VA)-Vakuums und/oder mit olfaktorischen VA-Assoziationen zusammenpassen, und statt aus logischen Konsequenzen die Koffer zu packen, "lieben" mit "haben" (hier: "bleiben") verwechselt wird.

Einander gegenläufige nervale Impulse bewirken die vermehrte Ausschüttung von Serotonin und eine erhöhte Produktion von Thrombozyten. Die Vasokonstruktion und Viskosität des Blutes bewirken eine Ischämie des Gehirns. Als Folge der Ischämie kommt es zu einer Gewebsazidose mit Thrombozytenzerfall, Absenkung des Serotoninspiegels, damit Verminderung der tonisierenden Wirkung, was als Schmerz empfunden wird. Das wiederum führt zum parasympthischen Verschluss und zur Hyperazidität im Gastrointestinaltrakt mit anschließender erneuter Vasokonstriktion usw. usw. Das heißt, Migräne ist ein in sich geschlossenes System, das noogen intendiert und noogen per intentionem durchbrochen werden kann.

Häufig ist zu beobachten, dass nach einem Migräneanfall eine Mangeldepression als Nachwirkung des parasympathischen Verschlusses auftritt, bekannt auch unter dem Namen "corticogene Depression".