Das ist die Zeit, in der eins nach dem anderen und etliches auf einmal geschieht - wichtig sind jedoch vor allem Informationen, die biologischen helfen besonders gut zum Verständnis.
Während und vor allem nach der Pubertät kommt es zu auffälligen Wachstumsschüben. Der größte Wachstumsschub bei Mädchen liegt im zwölften Lebensjahr bei durchschnittlich 8 cm. Jungen erleben den größten Wachstumsschub im vierzehnten Lebensjahr und schießen ca. 10 cm in die Höhe. Das plötzliche Wachstum erfolgt in der Regel nicht proportional. Erst wachsen die Gliedmaßen, dann Schultern und Hüften und schließlich der Rumpf.
Besonders die Gliedmaßen, Füße, Arme und Beine, wachsen im Verhältnis zun Körper sehr schnell. Jungs wirken in dieser Phase oft schlaksig und müssen sich erst an die neuen motorischen Anforderungen ihres Körpers gewöhnen. Es ist wichtig, dass die Jungen sich ausreichend sportlich betätigen. So können zum Einen die neuen körperlichen Kräfte erprobt und erfahren werden, zum Anderen wird so der Muskelaufbau parallel zum Körperwachstum gefördert.
Mit etwa sieben bis zehn Jahren beginnt die Pubertät. Der kindliche Körper nimmt nun langsam weibliche Formen an. Die Hüften runden sich, die Brüste wachsen, und die ersten glatten Scham- und Achselhaare sprießen. Mit Einsetzen der ersten Menstruation beginnt nun die Endphase der Pubertät. Eierstöcke, Gebärmutter, Vagina und Schamlippen wachsen, der Beckengürtel verbreitert sich weiter, und die Brüste gelangen in das zweite Wachstumsstadium. Auch die Fettablagerung verstärkt sich - die Bildung von Fettdepots ist die körpereigene Absicherung zur Ernährung der Kinder während Schwangerschaft und Stillzeit.
Die vollständige Geschlechtsreife erreichen Mädchen ca. 4-6 Jahre nach Beginn der Pubertät.
Die Menstruation ist, ähnlich wie bei erwachsenen Frauen, für 40 Prozent der weiblichen Jugendlichen mit den Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) verbunden. Wenige Tage vor Einsetzen der Blutung klagen die betroffenen Mädchen über körperliche und seelische Veränderungen. Es bilden sich Spannungsgefühle in den Brüsten, Mädchen sind müde oder besonders empfindlich. Die Gemütslage ist während der prämenstruellen Phase für Außenstehende oft kaum nachzuvollziehen: So können depressive Züge im Wechsel mit Aggression und Ablehnung stehen. In seltenen Fällen sind die körperlichen Beschwerden (Bauchschmerzen, Migräne u.a.) auch während der Menstruation so stark, dass die Mädchen regelrecht krank werden. Ein Beratungsgespräch beim Gynäkologen kann hier, z.B. durch hormonelle Medikation oder spezielle Schmerzmittel, Linderung schaffen.
Die pubertäre Entwicklung bei Jungen ist zunächst vor allem durch Wachstum geprägt. Sie schießen förmlich in die Höhe, werden plötzlich muskulös und bekommen breite Schultern. Die enorme Steigerung der Muskelkraft führt zu einem erhöhten Bewegungsdrang. Jungen benötigen jetzt körperliche Anstrengung, um sich auspowern und spüren zu können.
Allmählich verändern sich nun auch die primären Geschlechtsteile: Die Hoden, der Penis und die ersten Schamhaare wachsen. Mit dreizehn bis sechzehn Jahren entwickeln sich nun die klassischen, männlichen Attribute: Der Stimmbruch gibt der Aussprache nun einen tiefen und dunklen Ton, der erste Samenerguss erfolgt und ein feiner Bartflaum tritt zu Tage. Nach dem sechzehnten Lebensjahr wird der Bartwuchs dann so stark, dass die Rasur oder Bartpflege zum regelmäßigen Alltagsritual wird.