Gehirnphysiologie

Wussten Sie, dass alles, was wir über Augen, Ohren und Haut (nicht Nase!) aufnehmen, in unserem Kopf erst in den Thalamus gelangt? Der kann etwa 30.000 Bits pro Sekunde aufnehmen und verarbeiten!!! Fragen Sie einmal Fachleute, ob das schon von einem Prozessor geleistet werden kann!

Wussten Sie, dass unser Bewusstsein nur 0,3% davon (also etwa 100 Bits) in der Sekunde aufnehmen und verarbeiten kann?

Und: was vom Thalamus ins Bewusstsein gelangt, wird auch noch vom Unterbewussten angefärbt und oftmals eben auch verfärbt. Auch das, was wir sehen, wird unterbewusst angefärbt davon, wie wir etwas sehen möchten (”Das seh’ ich nicht so” ist ein Spruch, der den letzten Nerv rauben kann...).

Echte Gefühle (Zuneigung, Geborgenheit, sich im Leben richtig fühlen, Gewissheit und all die anderen ”soft feelings”) werden über die Nase geweckt.

Zuneigung bedarf also der konkreten Begegnung (Papier ist geduldig). Das heißt heutzutage ”Die Chemie muss stimmen.”

Im Unterschied dazu werden jene anderen Empfindungen (Trauer, Haß, Angst, Sorge, Wut usw.) aus den unterbewussten Quellen des Geistes genährt, sind also abhängig von unterbewussten Vorstellungen, Wünschen und Toleranzgrenzen. Sie entstammen ursprünglich den Flucht- und Rettungsmechanismen, die wir aber durch Höflichkeit und andere Selbstvorstellungen in andere Verhaltensweisen umkanalisiert haben. Entsteht z.B. in einer Paarschaft ”dicke Luft”, werden Fluchtmechanismen aktiviert. Aber alle müssen bleiben. So werden diese Energien zur ”Zurückhaltung” verwendet, einschließlich unterbewusst gesteuerter Sorge, die dann die Aufnahmefähigkeit und das Denken begrenzt.

Noch ein kleiner Hinweis: Bei der virtuellen Kommunikation (z.B. per Telefon oder eMail) riecht unsere Nase nur uns selbst, aber die thalamischen Impulse (z.B. per Augen und Ohren) sind dann umso aktiver und können unsere Stimmung und damit unsere eigene Chemie beeinflussen. Wir riechen dann womöglich unseren eigenen Stress, schieben diesen ”Gestank” aber auf das Thema oder gar auf das Gegenüber (das davon ja nichts mitbekommt, sich ggf. nur über das befremdliche Verhalten von uns wundert).